Unser stolzes 18. Reiter-Regiment hat als Gründungstag den 18. Dezember 1919 zugeteilt erhalten.
Es war das letzte der 18 Reiter-Regimenter der neu entstandenen REICHSWEHR und führte keine
landsmannschaftliche Bezeichnung als Regiment, da neben württembergischen auch badische
Truppenteile das Regiment bildeten. Die einzelnen Eskadrons führten hingegen bis in das Jahr
1934 landsmannschaftliche Bezeichnungen.
Hervorgegangen ist das Regiment aus den drei badischen
sowie den zwei württembergischen Dragoner-Regimentern und den zwei württembergischen
Ulanen-Regimentern der "Alten Armee". Diese sieben Kavallerie-Regimenter aus der Vorkriegszeit
(vor 1918) sind sozusagen die Stammtruppenteile "UNSERES REGIMENTS". Aus den
Freiwilligenverbänden, die nach Ende des Weltkrieges in Württemberg und in Baden aufgestellt
wurden, formierten sich Mitte 1919 in der vorläufigen Reichswehr das Württembergische
Kavallerie-Regiment (KR) 13, in Baden das Kavallerie-Regiment 14. Nach Bildung des Übergangsheeres
(200.000 Mann-Heer) ab 1. Oktober 1919 formierten sich im neu gebildeten Wehrkreiskommando V das
(Württ.) Kavallerie-Regiment 13 und das (Badische) Kavallerie-Regiment 113 (das bisherige KR 14).
Im Vorgriff auf die Bildung der neuen Reichswehr wurde ab 1. Mai 1920 das 18. Reiter-Regiment
mit Garnison Cannstatt, hier Stab, 2. (Württ.) Eskadron und 5. Ergänzungs-Eskadron,
in Ludwigsburg die 1. (Württ,), die 3. (Badische) und 4. (Badische) Eskadron aus dem KR 13 und
113 aufgestellt.
Ab dem Jahre 1934 traten im Regiment große Veränderungen ein. Eskadrons wurden
teilweise oder auch ganz zur Neuaufstellung neuer Waffengattungen abgegeben. Auch wurde die
Ludwigsburger Eskadrons in die Garnison Cannstatt verlegt. Der französische Begriff Eskadron
wurde Ende 1934 gegen die Bezeichnung Schwadron ausgetauscht und im März 1935 erklärte das Reich
seine "Wehrhoheit". Aus der reinen "Freiwilligenarmee" (100.000 Mann Heer) entstand wieder eine
Wehrpflichtarmee, die so genante Deutsche Wehrmacht. 1936 begann man mit der Umgliederung von
einem Reiter-Regiment in ein Kavallerie-Regiment. Neben den fünf Reiter-Schwadronen in der
Reiter-Kaserne in Cannstatt, die ab Herbst 1936 in der I. Abteilung gegliedert wurden, entstanden
in einer II. Abteilung (Herbst 1937) in den nächsten zwei Jahren neben drei
*Radfahrer-Schwadronen auch eine motorisierte, später umgegliedert in eine schwere Schwadron,
eine Panzer-Abwehr-Schwadron und eine Nachrichten-Schwadron. 1938 war die Umgliederung
weitestgehend abgeschlossen, die drei *Radfahrer-Schwadronen lagen in der Moltke-Kaserne in
Stuttgart, die 9., 10. und 11. Schwadron sowie der Stab II./KR 18 wurde im Herbst 1938 nach
Bruchsal in die dortige Dragoner-Kaserne verlegt, wohin später das ganze Regiment folgen sollte.
Der Kriegsausbruch im September 1939 machte diesen Plan jedoch zunichte.
Das Kavallerie-Regiment 18 wurde wie im Mob-Fall vorgesehen im August 1939 aufgelöst,
aus den einzelnen Schwadronen entstanden Aufklärungs-Abteilungen, bestehend aus Stab,
Reiter-Schwadron, Radfahr-Schwadron und einer schweren Schwadron, die den einzelnen Divisionen
im Wehrkreis V zugeteilt wurden. Im Krieg (1939-1945) bestand an verschiedenen Standorten (teilweise) die
Kavallerie-Ersatz-Abteilung 18 (mit unterschiedlicher Bezeichnungen) weiter.
Schon bald nach Gründung der "Kameradschaft ehemaliger Angehöriger des Kavallerie-Regiments 18" im Jahre 1956
wurde seitens der Bundeswehr (Stab Fallschirmjägerbrigade 25) mit der Kameradschaft KR 18 Verbindung aufgenommen.
Es wurde die Übergabe der Tradition an die Fallschirmjägerbrigade 25 beschlossen, und zwar an den die goldgelbe
Waffenfarbe tragenden "Panzerspähzug", welcher zudem die gleichen Aufgaben hatte wie ehedem die Aufklärungsabteilungen
unserer Kavallerie. Am 30. Juni 1962 fand die feierliche Übergabe der Tradition in der Kaserne in Calw statt.
Nach Umgliederung in eine Luftlandebrigade führte die Stabskompanie LL-Brigade 25 diese Tradition bis zu ihrer Auflösung im Jahre
1996 weiter.
Viele Soldaten in der damaligen "jungen" Bundeswehr, vom Unteroffizier bis später zum General hatten ihren Dienst im
"Reiter-/Kavallerie-Regiment 18 begonnen. Sie dienten ihrem Vaterland und SIE bauten die neuen Streitkräfte in Deutschland mit auf.
DAFÜR VERDIENEN SIE UNSERE ANERKENNUNG UND UNSEREN RESPEKT!
*Radfahrer- ist der richtige Ausdruck, jedoch hat sich schon in der damaligen Zeit bis heute
sprachgebräuchlich die Bezeichnung Radfahr- durchgesetzt. Deshalb werde ich diesen Begriff auch
hier in diesen Seiten verwenden.
Jürgen Lindner im Januar 2009