Die Reorganisation der Badischen Truppen nach der Revolution 1848/49 begann im Januar 1850 unter dem
Kriegspräsidenten, Generalleutnant Freiherr von Roggenbach zunächst mit der Neuformation der Reiterei.
Die Reiterei hat danach aus drei Regimentern zu bestehen, welche den Namen 1., 2. und 3. Reiter-Regiment
führen.
Am 20. Februar 1850 wurde das 2. REITER-REGIMENT aus Teilen der im Jahre 1849 aufgelösten drei untreu
gewordenen Dragoner-Regimenter in Mannheim neu formiert. Als Stiftungstag wurde durch "Allerhöchste
Kabinets-Ordre" der 6. Januar 1850 bestimmt. Erster Kommandeur des Regiments war Oberst Hilpert. Schon
Anfang 1851 verlegte das Regiment in die Garnison Bruchsal, jedoch wurde vom Regiment jeweils (im Wechsel)
eine Schwadron in die Festung Rastatt abgestellt. Am 19 Februar 1854 übernahm Oberstleutnant Hecht das
Regiment, Oberst Hilbert wurde unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Kommandanten der
Bundesfestung Rastatt ernannt. Der Dienststand des Regiments betrug in diesem Jahr 300 Reiter und 396
Pferde. Durch einen tragischen Unglücksfall verstarb der Regimentskommandeur am 8. September des Jahres.
Sein Nachfolger wurde am 30. September Oberstleutnant von Freystedt. Am 10. Januar 1855 erteilte der
Großherzog von Baden dem Regiment seine frühere Benennung "Dragoner-Regiment" wieder. Das Regiment führte
fortan den Namen 2. DRAGONER-REGIMENT.
Bald darauf am 20. September 1856 wurde Markgraf Maximilian zum Inhaber des Regiments ernannt. Am selben
Tage fand die Vermählung des Großherzogs von Baden mit der Prinzessin Louise von Preußen, einer Tochter
des Prinzen Wilhelm, des späteren Kaiser Wilhelm I statt. Die Benennung lautete ab diesem Tage
2. DRAGONER-REGIMENT MARKGRAF MAXIMILIAN. Durch Befehl vom 27. März 1857 hatten die Schwadronen fortan die
Benennung "Eskadrons" zu führen. 1860 übernahm Oberstleutnant von Freydorf das Regiment und am
27. September 1862 verlegte das ganze Regiment in die Residenzstadt Karlsruhe. Im Krieg 1866 nimmt das
Regiment unter seinem neuen Kommandeur Oberstleutnant Wirth im Rahmen des 8. Bundes-Armeekorps am Krieg
gegen Preußen teil.
Reinhard Suhr beim Groß.-Bad. 2. Dragoner Regiment Markgraf-Maximilian, 5. Eskadron
in Karlsruhe am 07.Oktober 1867
Am 30. Juli 1866 schied die Badische Felddivision aus dem Verbande des 8. Bundeskorps aus und marschierte
nach Baden zurück. Es verlegte aber wieder in die frühere Garnison Bruchsal. Ein einziger Angehöriger des
Regiments, der Korporal Hotz wurde mit der "Silbernen Karl-Friedrich-Militär-Verdienstmedaille" in diesem
Feldzug ausgezeichnet. Verluste hatte das Regiment: 4 Dragoner verwundet, 2 vermißt. Die Zeit von 1866
bis 1870 änderte das Bündnissystem in den Deutschen Staaten grundlegend. Es war die Zeit der Reorganisation,
die dem Friedensvertrag und dem Allianzvertrag vom 17. August 1866 mit Preußen folgte. Ab 1868 erhielten
die Dragoner-Regimenter nach Preußischen Vorbild eine 5. Eskadron. Am 9. September 1869, am Geburtstage
des Großherzogs Friedrichs erhielt das Regiment seine Standarte durch diesen persönlich auf der großen
Parade der gesammten Division in Eppingen verliehen.
Die drei Standarten unterschieden sich nur durch den Standartenring. Dieser trug beim Regiment die
Inschrift: B. D. R. II.
In den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zog das Regiment mit einer Stärke von 651 Mann und 670 Pferden
im Verband der III. Armee (Kronprinz Friedrich von Preußen). Die Erklärung des Kriegszustandes war am
28. Juli 1870 erfolgt. Der Krieg war mit der Kapitulation von Paris am 28. Januar 1871, dem ein
dreiwöchiger Waffenstillstand folgte, für Deutschland siegreich zu Ende gegangen. Anfang März erfolgte
der Rückmarsch in die Heimat. Am 1. April des Jahres verlieh der Großherzog allen Fahnen der Badischen
Bataillone und den drei Standarten der Dragoner-Regimenter die Silberne militärische Karl
Friedrich-Verdienst-Medaille.
Nur das I. Bataillon des Leib-Grenadier-Regiments alleine erhielt eine goldene. 21 Soldaten des Regiments
erhielten die silberne Karl Friedrich-Militär-Verdienstmedaille, 7 Offiziere den Orden des selbigen.
Das Regiment erhielt nun den Namen 2. BADISCHES DRAGONER-REGIMENT MARKGRAF MAXIMILIAN Nr. 21. Am 4. April
war das Regiment wieder in Bruchsal eingerückt und am 15. Juli wird Oberst Wirth zum Kommandanten von
Karlsruhe ernannt. Ihm folgt Major Graf von Strachwitz als erster Preuße. Am 22. August 1872 verleiht
König Wilhelm von Preußen allen badischen Truppenteilen, welche 1870/71 im Feuer gestanden haben, das
Eiserne Kreuz. Somit erhält auch das Regiment eine neue Fahnenspitze mit Namenszug (gekröntem F, doppelt
verschlungen) mit Eisernem Kreuz. 1879 löst ihn Oberstleutnant von Heister mit der Führung des Regiments ab.
Am 6. März 1882 stirbt Markgraf Maximilian von Baden.
Am 29. Juni wurde bestimmt, dass das Regiment fortan den Namen nicht mehr zu tragen hat. Fortan lautete
nun die Bezeichnung bis zur seiner Auflösung im Jahre 1918, 2. BADISCHES DRAGONER-REGIMENT NR. 21. Im Juni
1886 übernimmt Oberst von Heister die Führung der 16. Kavallerie-Brigade. Als Kommandeur des Regiments
folgt ihm Major von Brause. Im Jahre 1890 wird die 3. Eskadron von Rastatt nach Bruchsal verlegt, die
4. Eskadron verlegt von hier nach Schwetzingen. Somit verbleibt das Regiment an zwei verschiedenen
Standorten. Im selben Jahr übernimmt Oberstleutnant von Uslar das Regiment als neuen Kommandeur. 1895
verleiht Kaiser Wilhelm II den Fahnen und Standarten zur Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg
Fahnenbänder in den Farben der Kriegsdenkmünze 1878/71 mit vergoldeten Spangen. Am 1. Januar 1900 erhielten
die badischen Fahnen und Standarten Bänder in den Farben der Carl Friedrich Militär-Verdienst-Medaille
mit vergoldeten Beschlägen F mit Krone, Stiftungstag des Truppenteils sowie Kaiserkrone und Stiftungstag
des Bandes (1. Jan. 1900).
1. Weltkrieg:
Grenzgefechte in Lothringen mit anschließendem Vorstoß bis zum Rhein-Marne-Kanal.
Im November 1914 nach Osten verlegt, Kämpfe in und um Russisch-Polen, später in Kurland und Litauen.
Am 14. Januar 1919 traf das Regiment wieder in Bruchsal ein und wird anschließend aufgelöst.
1935 - Die Standarte erhält das Ehrenkreuz für Frontkämpfer 1914/18 (gestiftet am 13. Juli 1934 durch
Reichspräsident von Hindenburg)
Die Uniform:
Hellblauer Waffenrock, Kragen, schwedische Aufschläge, Vorstöße und Achselklappen - diese mit roter Zahl "21" - zitronengelb, Helmbeschlag - Greif mit Wappen - und Knöpfe silbern, zur Parade weißer Haarbusch, Schabracke hellblau mit gelbem Besatz.
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