Die 305. Infanterie-Division (Bodensee-Division) wurde in der Zeit vom Januar an bis März 1941 als Division 13. Welle
im Raum Ravensburg/Württ. aus Stämmen der 78. und 296. Infanterie-Division aufgestellt. Verantwortlich hierfür war das
stellv. Generalkommando des V. Armeekorps in Stuttgart. Als erster Aufstellungstag gilt der 15.12.1940
Die Division bestand aus den Infanterie-Regimentern 576, 577 und 578, dem Artillerie-Regiment 305 sowie den "Divisions-
Truppenteilen", diese alle mit der Nummer 305. Die Divisionen der 13. Welle besaßen keine Aufklärungs-Abteilungen,
dafür wurde mit Aufstellung eine Radfahr-Schwadron zugeteilt.
Schon im April 1941 wurde die Division nach Frankreich abtransportiert und dort der 7. Armee (Generaloberst Dollmann)
unterstellt. Hauptaufgabe war die Sicherung der Demarkationslinie zum unbesetzten Teil Frankreichs. Am 22. Februar 1942
erging der Befehl, die Division bis Mitte April von einer "Besatzungs-Division" zu einer Division mit vollem Kampfwert
umzugliedern. Das bedeutete eine Verstärkung der Kopfstärke von 9550 auf 15700 Mann. Anfang Mai 1942 begann die Verlegung
der Division an die Ostfront, vorgesehener Versammlungsraum war Charkow. Hier kam die Division nach Ausladung sofort
bei der Frühjahrsschlacht von Jsjum-Charkow (12. - 28. Mai 1942) zum Einsatz - daran anschließend Schlacht bei Woltschansk -
Sommeroffensive bis in den Raum Stalingrad - Kämpfe im Nordteil von Stalingrad zwischen Traktorenwerk und Barrikady
mit anschließender Vernichtung der Division. Die Reste gehen in russische Gefangenschaft aus der nur wenige zurückkehren.
Radfahr-Schwadron 305 -
Während Aufstellung der Division wurde am 1. Februar 1941 die Radfahr-Schwadron 305 aufgestellt.
Im Jahr 1942, wohl mit der Umgliederung entsteht die Radfahr-Abteilung 305 mit Stab, 1., 2. und 3. Schwadron.
Die Wiederaufstellung der in Stalingrad untergegangenen Division erfolgt schon ab März 1943 in Frankreich in der Bretagne, ab April
im Raum Hesdin zwischen Amiens und Boulogne. Etwa 2500 Angehörige der "alten Division" bildeten bei der Neuaufstellung
den Kader der einzelnen Divisions-Einheiten.
Bei der Neuaustellung wurde das Divisions-Füsilier-Bataillon 305 mit Stab, 1. 2. und 3. Kompanie aufgestellt.
Dieses erhielt am 30. November 1943 zur "Erhaltung der Tradition" die Bezeichnung Divisions-Füsilier-Bataillon (A.A.) 305.
Die Soldaten trugen weiterhin die "goldgelb" Waffenfarbe, die Kompanien erhielten wieder ihre alte Bezeichnung - "Schwadron".
Im Felpostverzeichniss wird jedoch unter der Feldpostnummer 46 299 für die Zeit vom 12.03. bis zum 7.09.1943 Stab,
sowie 1. bis 4. Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 305 angegeben?! Die Feldpostnummer wird aber auch nachweislich
noch bis Ende 1944, wahrscheinlich jedoch bis Kriegsende 1945 von dem DivFüsBtl. (AA) 305 verwendet.
Dies könnte bedeuten, dass mit Neuaufstellung im März 1943 die "Aufklärungs-Abteilung 305" gebildet wurde, diese dann im
September 1943 in "Füsilier-Bataillon 305", endgültig aber Ende Novemver 1943 in "Divisions-Füsilier-Bataillon (A.A.) 305
umbenannt wurde.
Am 27. Juli begann der siebentägige Eisenbahntransport der Division mit Ziel französchische Riviera, weiterer vorgesehenen
Einsatzraum war Süditalien. Die Alliierten waren aber schon am 10. Juli auf Sizilien gelandet und der Abfall des italienischen
Verbündeten zeichnete sich ab.
Bei einem heimtückischen Anschlag "französchischer Banden" auf einen Transportzug wurden Dutzende Soldaten des II. Bataillons
des Infanterie-Regiments 577 getötet.
Ab 12. August 1943 begann der Weitertransport der Division in den Raum La Spezia (Italien) um hier zum Schutz des Kriegshafens
eingesetzt zu werden.
Am 8. September 1943 kapitulierte Italien gegenüber den Alliierten bedingungslos - Waffenstillstand hatte Italien schon
am 3. September 1943 geschlossen! Auf deutscher Seite wurde nun der "Fall Achse", die Entwaffnung der italienischen
Streitkräfte, eingeleitet.
Oktober/November 1943 Stellungskämpfe am Volturno, November/Dezember in den Abruzzen - Kämpfe um den Paß.
1944 Stellungskämpfe im Raum südlich Pescara - Rückzugskämpfe bis zur "Grünlinie" (Apenninstellung) am Monte Falterona
und in die Poebene bis südwestlich Bologna.
1945 Stellungskämpfe südlich Bologna - Durchbruch der 6. amerikanischen Armee bei Bologna - Rückzug der Reste der
Division über den Po. Endkämpfe nördlich des Gardasees - Kapitulation der "Heeresgruppe Italien" am 2. Mai 1945.
Über das DivFüsBtl.(AA) 305 finden sich sehr wenige Angaben, sei es zur Stellenbesetzung, noch zu den Einsätzen. Lediglich
nachfolgende Namen in Bezug des Bataillons sind bekannt:
Kommandeure des Bataillons:
- spätestens im Herbst 1943 Hauptmann (später Major) Pick, Gerhard (übernimmt später das GrenRgt. 577 -
EL zum RK am 19.08.1944 - gleichzeitig Beförderung zum Oberstleutnant; RK am 2.11.1941 als Hptm. und Kdr. II./490);
- ab April(?) 1944 Major Singrün. Ab Mitte Mai 1944 führte Oberleutnant Langer eine Zeit lang das Bataillon.
Schwadrons-Chef/Führer:
- Führer 3. Schwadron (zumindest April/Juni 1944 Ltn. Limberg, Hauptwachtmeister (Spieß) Albersmeyer, Kurt -
Schwadron führte Feldpostnummer 46 299 D.
Wachtmeister Anselm Kiefer (3. Schwadron), am 17.05.44 im Raum Esperia vermisst - geriet am 18.05.1944 in französischen Gefangenschaft;
- Oberleutnant Pfeiffer, Schwadronsführer 4./DivFüsBtl.(AA) 305, gefallen am 25. Mai 1944 bei Falvaterra.
- im September 1944 führte Rittmeister d.R. Cadenbach das Bataillon.
Dieses hatte Mitte September 1944 bei den schweren Kämpfen am Monte Prefetto gegen das US-Infanterie-Regiment
337 (85. (US) Division) schwere Verluste erlitten. So war die 1. Schwadron stark angeschlagen, deren Leutnant Nickel fiel.
Die starken Verluste machten es notwendig, die 1. und 2. Schwadron unter Führung des Oberleutnants Reinecke zusammenzulegen.
Literatur-Hinweis: Friedrich Wilhelm Hauck - "EINE DEUTSCHE DIVISION IN RUSSLAND UND ITALIEN" - Geschichte der
305. Infanterie-Division 1941 - 1945 im Podzun-Verlag 1975 erschienen (ISBN 3-7909-0031-1)
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