Die 101. Infanterie-Division wurde im Dezember 1940 als "leichte Division" der 12. Welle in den Städtchen und Dörfern
rund um den Truppenübungsplatz Bryd-Wald im Protektorat Böhmen und Mähren durch den Wehrkreis V aufgestellt.
Mitte Januar 1942 erging der Befehl, die 101. le. Infanterie-Division bis zum 1. April in eine Jäger-Division umzugliedern.
Offizielle Umbenennung der Division Juni 1942.
Das Infanterie-Regiment 228 (IR 228) aufgestellt aus Stab IR 34, II. Bataillon (Btl.) IR 34, III. Btl. IR 109 und Festungs-Stamm-Btl. 5;
Infanterie-Regiment 229 aus Stab IR 442, III. Btl. IR 111 und Festungs-Stamm-Btl. 6;
Artillerie-Regiment (AR) 85 aus III. Abteilung AR 35 und I. und II./AR 18;
Divisions-Truppen Panzerjäger-Abteilung, Pionier-Bataillon, Nachrichten-Abteilung, Sanitäts- und Versorgungstruppen
mit der Nr. 101, wie auch Feldersatz-Bataillon 101 (März - August 1944 Feldersatz-Bataillon 85.
Die Aufklärungs-Abteilung 101 unter Rittmeister Jakob gliederte sich in Stab,
der 1. (Reiter-) Schwadron, der 2. (Radfahr-) Schwadron und der 3. (schweren)
Schwadron.
Die Aufklärungs-Abteilung 101 hatte zwar sowohl im Stab wie bei den Radfahrern "württembergische Wurzeln", jedoch kam ein
beträchtlicher Teil der Mannschaften der 1.(Reiter-) Schwadron von der Aufklärungs-Abteilung 111,
das Personal der 3. schwere Schwadron stammt aus verschiedenen Wehrkreisen. Im Frühjahr 1942 wurde die Radfahr-Schwadron
der Aufklärungs-Abteilung 239 (der 239. ID - Oberschlesier) der sich umbildenden Abteilung zugeteilt. Es entstand die
Radfahr-Abteilung 101 mit Stab, drei Radfahr- und einer schweren Schwadron.
Mit Umgliederung der Abteilung wurde im Mai 1942 die Reiter-Schwadron zu Neuaufstellung des "Kavallerie-Regiments Süd" abgeben,
die am 18. Juni 1942 dort eintraf und als 4. (MG) Schwadron in das Regiment eingegliedert wurde.
(mir bekannte) Stellenbesetzung der Aufklärungs-Abteilung 101, ab Juni 1942 Radfahr-Abteilung 101, ab etwa Mitte 1944 wieder
Aufklärungs-Abteilung 101
- Abteilungs-Kommandeur Rittmeister (ab 1.11.1941 - Major) Jakob, Hans (zuvor Schwadrons-Chef Reiter-Schwadron A.A. der
25. Infanterie-Division; zuvor seit Sommer 1937 Schwadrons-Chef 4. Reiter-Schwadron Kavallerie-Regiment 18
danach Leitner, Böcker
(Feldpost Nr. 10 296 vom 15.09.1940 bis 31.07.1943)
- Adjutant: Leutnant Schlüter, am 29.07.1941 bei Gajworon verwundet, Nachfolger Ltn. Böcker
- Ordonanz-Offizier: Leutnant Ferno
- Offiziere beim Stab - Verwendung nicht bekannt: ab 27.09.1941 Ltn. Lutz; Ltn. Peper; Ltn. Florian;
Fahnenjunker-Wachtmeister Zimmermann (alle ab 1.11.1941 zur Abteilung); Leutnant Muffert; Ltn. von Tessin (alle Mitte 1942)
- Nachrichtenzugführer: Leutnant Schulze-Hagen, Alfons, am 2. Tag des Russlandfeldzugs bei Bolestradyze bei Przemysl gefallen,
danach Ltn. Anhut; seit November 1941 Ltn. Janke
- Assistenz-Arzt Dr. Sprenger
1. (Reiter-) Schwadron A.A. 101 (Feldpost Nr. 11 071 vom 15.09.1940 an bis 26.01.1942 - A.A. der 101. leichten Inf.-Div.)
Ende Mai, Anfang Juni 1942 abgegeben zur Neuaufstellung Kavallerie-Regiment Süd
- Schwadrons-Chef Rittmeister Ziegler, Herbert - schwer verwundet beim Durchbruch der Stalin-Linie,
Ltn. Ferno übernimmt die Schwadron, verwundet am 25. September 1941 bei Poltawa;
Zugführer: 1. Zug Ltn. Leitner (seit 11/1941), kam am 27.08.1941 zur Abteilung; Ltn. Schürenberg, Horst (Ltn. am 1.11.1940); Ltn. Thurn und Taxis,
Willy (kam am 27.09.1941 zur Abteilung)
1. (Radfahr-) Schwadron Rdf.A. 101 (Feldpost Nr. 57 252 ab 8.09.1943 bis 22.04.1944)
2. (Radfahr-) Schwadron A.A. 101 (Feldpost Nr. 12 536 vom 15.09.1940 bis 31.07.1943)
- Schwadrons-Chef: Oberleutnant Göbel, verwundet am 1. August 1941; (ab August 1941) Oberleutnant Dürr (kam von der
Radfahr-Schwadron 205 aus Frankreich); am 27.09.1941 zur Abteilung Oberleutnant Gorland (seit 11/1941)
Zugführer: Ltn. Kleemann, Helmut - gefallen am 7.07.1941 auf den Höhen südlich Mytki; Leutnant Rippmann, am 1.08.1941
bei Danilowa-Balka gefallen; zur Abteilung am 27.09.1941 Wachtmeister o.A. Diedra, bald Leutnant, Führer 1. Zug,
(am 15.10.1941 verwundet etwa 25 - 30 km vor Charkow); Ltn. Eickes
3. (schwere) Schwadron A.A. 101 (Feldpost Nr. )
- Schwadrons-Chef:
Führer Panzer-Jäger-Zug: Wachtmeister Hafner (Oktober 1941)
3. (Radfahr-) Schwadron Rdf.A. 101 (Feldpost Nr. 13 501 vom 12.07.1942 bis 31.07.1943 - zuvor 2. (Radfahr-)
Schwadron A.A. 239)
4. Schwadron Rdf.A. 101 (Feldpost Nr. 59 676 vom 22.12. 1943 bis 22.04.1944 )
Verwendung nicht bekannt: Leutnant Eickes, am 14.07.1941 Vormittags bei der Abteilung eingetroffen, Nachmittags
schon ins Lazarett abging;
Der Weg der Division und somit auch der Aufklärungs-Abteilung 101
Erster Einsatz der Division im April 1941 beim Einmarsch der Wehrmacht in Jugoslawien und Griechenland - die aus Frankreich
im Kraftwagentransport nach Graz herangeführte 101. leichte Inf.-Div. begann am 7. April ihren Vormarsch durch die
Untersteiermark und Slowenien bis an die Save westlich Agram. Da die Kämpfe dort aber bereits abgeschlossen waren, kam
die Division nicht mehr zum Einsatz und wurde in den Raum südlich von Prag verlegt.
Unternehmen "Barbarossa" - der Russlandfeldzug
Im Mai/Juni 1941 verlegt die Division in den Raum von Przemysl, am 22. Juni Beginn Durchbruch durch die Galizischen
Grenzbefestigungen; 28. - 30. Juni 1941 Schlacht um Lemberg; am 1. Juli geht die A.A. 101 über den Dnjestr, Reiter-Schwadron
furtet, Radfahr-Schwadron setzt mit "landesüblichen Kähnen" über; 15. - 16. Juli Durchbruch durch die Stalinlinie;
Schlacht bei Uman vom 25. Juli bis 8. August; kurz vor dem Angriff traf Ersatz aus der Heimat ein der im wesendlichen
auf die Radfahr-Schwadron verteilt wurde (diese hatte in den vorausgegangenen Kämpfen schwere Verluste erlitten!) -
Angriff über den Dnjepr vom 2. - 12. September; Verfolgungskämpfe über
Poltawa vom 13. September bis zum 6. Oktober 1941; Verfolgung gegen den Donez - Charkow von 7. - 30. Oktober (A.A. erreicht
am 22. Oktober Westrand von Charkow und marschiert mit als eine der ersten Einheiten am 24. in Charkow mit ein!);
Kämpfe am Oberen Donez vom 1. - 30. November; 6. - 17. Januar 1942 Abwehrkämpfe im Donez-Becken;
14. Januar 1942 Befehl zur Umbildung der Division im Frühjahr 1942
Umbildung der Aufklärungs-Abteilung 101 in die Radfahr-Abteilung 101 mit drei Radfahr-Schwadronen und
einer schweren Schwadron. Materielle und personelle Ergänzung erfuhr die Abteilung durch die Radfahr-Schwadron der
aufgelösten 239. Infanterie-Division.
Obwohl die Division noch am 31. März die Mitteilung erhielt, das die Beibehaltung der Reiter-Schwadron
vom OKH genehmigt sei musste die Reiterschwadron Mitte Mai doch abgegeben werden.
Ab Mitte Mai erscheint in der Divisionsgeschichte auch schon die Radfahr-Abteilung 101 sowie die "Jäger-Regimenter".
Mai/Juni 1942 101. Jäger-Division / Radfahr-Abteilung 101
Frühjahrsschlacht von Charkow (Friedericus I) vom 17. - 25. Mai 1942; Vernichtungsschlacht von Barwenkowo vom 17. -
27. Mai 1942; Abwehr im Donez-Becken vom 28. Mai bis zum 21. Juni 1942; Schlacht um Isjum und Kupjansk vom 22. - 26. Juni;
Durchbruch und Verfolgung im Donez-Becken gegen den Unteren Don, 9. bis 24 Juli, 25. Juli bis 26. August Verfolgung
über den unteren Don; 7. - 18. August Vorstoss über den Kuban in das Gebiet von Maikop; Kämpfe im Hoch- und Westkaukasus
bis zum 15. Januar 1943; ab dem 16. Januar Absetzen aus dem Kaukasus auf den unteren Kuban; Absetzen in den Kuban-Brückenkopf
bis 4. Mai mit anschliessender Abwehrschlacht bis Mitte Juli 1943; anschliessende Sicherung der Halbinsel Taman bis zum
13. September 1943; Abwehrkämpfe am unteren Dnjepr bis Ende 1943; Rückzugskämpfe und Schlacht um Lemberg, 16. - 27. Juli 1944;
Abwehrkämpfe am Dnjestr, Absetzen in die Karpaten, 27.12.1944 Verlegung in den Raum Schemnitz und ostwärts des Gran-Tales;
Januar / Februar Abwehrkämpfe im Gran-Tal; April 1945 Verlegung in den Raum Malacky und weiter an das Westufer der March;
Abwehrkämpfe im Marchfeld; Rückzug in den Raum westlich der Moldau nach Nesselbach - 9. Mai 1945 - das Ende!
Mai/Juni 1944 findet sich in der Divisionsgeschichte (hier z.B. Seite 561) wieder die alte Bezeichnung Aufklärungs-Abteilung 101,
weitere Hinweise liegen bisher nicht vor!
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