Literatur "Die Boeselagerschen Reiter" von H.J. Witte und Peter Offerman; 1998 Schild-Verlag; ISBN 3-88014-116-9
Der "Reiterverband Boeselager"
Der Oberleutnant Georg Freiherr von Boeselager, Chef der Reiter-Schwadron der Aufklärungs-Abteilung der 6. Infanterie-Division
erwarb sich schon im Frankreichfeldzug durch außergewöhnliche Taten das ihm dann am 18. Januar 1941 verliehene Ritterktreuz
des Eisernen Kreuzes. Schon am 31. Dezember 1941 erhielt er als Rittmeister als 53. das Eichenlaub.
Boeselager hatte Ende 1942 Gelegenheit, dem Oberbefehlshaber (OB) der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall von Kluge die seiner Sicht
"hoffnungslosen Lage" der Reiter-Schwadronen vorzutragen. Die Front brauche auch in schwierigsten Gelände eine Art "Feuerwehr",
schnell, beweglich, aufklärend und sichernd an oft tiefen offenen Flanken, stetz zur Verfolgung bereit usw., jedoch
auch ausgerüstet mit schweren Waffen (Granatwerfer, sMG, leichte Artillerie), nötige Panzerabwehr mot., Sturmgeschütze
wie auch Kampfpanzer, dazu eine starke Funkausstattung zum Führen und Truppenpioniere.
Der Feldmarschall ließ sich von Boeselagers Ideen überzeugen und so erging am 13. Januar 1943 der Aufstellungsbefehl
der Heeresgruppe Mitte. Aufstellungsort war die Gegend um Smolensk.
Als 3. (schwere) Schwadron des Reiterverbands Boeselager trat Ende Januar 1943 unter Führung von
Rittmeister Götz Dyckerhoff zusammen mit Zugführer Leutnant Oehler und Hauptwachtmeister (Spieß) Engelhard die bisherige
1. (Reiter-) Schwadron der württembergisch-badischen Aufklärungs-Abteilung 35 dem Verband bei.
Diese Reiter-Schwadron hat ihre Wurzeln in der 2. (Reiter-) Schwadron des Kavallerie-Regiments 18,
das heißt, mit Kriegsbeginn wurde aus dieser 2. Schwadron die 1. (Reiter-) Schwadron der
Aufklärungs-Abteilung der 35. Infanterie-Division.
Anfänglich bestand der Verband aus Stab, 1., 2., 3. und 4. Schwadron.
Generalfeldmarschall von Kluge hatte Anfang März 1943 beim Chef der Organissations-Abteilung im Generalstab des Heeres
die Aufstockung des Reiterverbandes Boeselager bis zur Größe eines verstärkten Regiments beantragt.
Ab April 1943 - "Kavallerie-Regiment Mitte"
Die Gliederung des Regiments: Stab; Stabs-Schwadron,; Nachrichten-Schwadron; Panzer-Jäger-Kompanie; 3 Abteilungen mit
je 3 Reiter-Schwadronen; 1 schwere Schwadron sowie 1 bespannte Artillerie-Abteilung (Leichtgeschütz).
Am Abend des 6. April 1943 fand im Offizierskasino in Teljaschi in Beisein des gesamten Offizierskorps
die offizielle Regiments-Gründungsfeier statt.
Die bisherige "3. Schwadron Reiterverband Boeselager" wird nun zur 8. schwere Schwadron Kavallerie-Regiment Mitte,
Schwadrons-Chef bleibt weiters Rittmeister Götz Dyckerhoff. Bei der Umgliederung Ende April, Mitte Mai 1943 liegt
diese in Lushki.
Ab Mai 1944 - "Reiter-Regiment 32"
Nachdem der Verband beträchtliche Erfolge
erzielte, wurde am 3. Mai 1944 der Befehl gegeben, das KR „Mitte“ aufzustocken und aus diesem Regiment die
Reiter-Regimenter 31 und 32 neu aufzustellen. So wurden aus der 8. Schwadron KR „Mitte“ die 9. (sMG) Schwadron R.R.
32 und die 10. (GrW) Schwadron R.R. 32 aufgestellt. Beide Schwadronen erhielten bis Kriegsende großteils ihren
Ersatz über die Kavallerie-Ersatz-Abteilung 100 in Lüneburg aus Württemberg und Baden.
Eine besondere Auszeichnung wurde der 3. Kavallerie-Brigade mit ihren Regimentern 31 und 32 am 6. September 1944 zuteil.
Ab diesem Zeitpunkt wurden den Soldaten der Brigade erlaubt, an ihren Mützen den „Schwedter Adler“ zu tragen.
Am 23.02.1945 wurde die 3. Kavallerie-Brigade in 3. Kavallerie-Division umbenannt. Das Kriegsende mit anschließender
Internierung erlebte die Division in der Südsteiermark.
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