Gliederung der Division bei der Aufstellung:
Infanterie-Regiment 305 * aus Inf.Ers.Btln. 56 und 119
Infanterie-Regiment 308 * aus Inf.Ers.Btln.78 und 460
Infanterie-Regiment 326 * ab Januar 1940 Lw.Inf.Rgt. 3 der 14. Landwehr-Division
Artillerie-Regiment 235 aus Art.Ers.Abt. 5 (württ.) und von der sächsischen 223. ID
die Divisionstruppen tragen die Nummer 235 wie:
Pionier-Bataillon 235, Panzerjäger-Abteilung 235, Nachrichten-Abteilung 235
Sanitäts- und Versorgungs-Truppen (Tross) 235
ab 15. Oktober 1942 in "Grenadier-Regiment" umbenannt!
Die Division wurde nach dem Polenfeldzug mit Aufstellungsbefehl vom 19. November 1939 als Division 7. Welle im
Protektorat Böhmen und Mähren (Stab z.B. in Theresienstadt) aus Abgaben württembergischer Infanterie-Ersatz-Einheiten
gebildet.
Die AUFKLÄRUNGS-ABTEILUNG 235 der 198. Infanterie-Division
Zu bemerken ist, dass alle Divisionen der 7. Aufstellungswelle nur mit einer Radfahr-Schwadron aufgestellt wurden,
welche wirtschaftlich der Panzer-Abwehr-Abteilung angegliedert war.
Über die "Geburtsstunde" der Radfahr-Schwadron 235 findet sich in der "Geschichte des Regiments und seiner
Nachfolgeeinheiten", welche in loser Reihenfolge in den "Gelben Hefte" der "Kameradschaft ehemaliger Angehöriger des
Kavallerie-Regiments 18 e.V." teilweise erschienen ist, im Heft 1961 zum Treffen am 12. November auf Seite 43 folgendes:
Nach beendeter Aufstellung sollte die 198. ID am 15. März 1940 an der großen Parade in Prag anlässlich des ersten
Jahrestags der Errichtung des Reichsprotektorats teilnehmen. Es sollte aber anders kommen! Mitten in den Vorbereitungen kam am
7. März der Verladungsbefehl zum Abtransport. Die Division ist für das Unternehmen "Wesermündung" vorgesehen. Ab 9.
April 1940 beteiligt sich die Division und mit dieser die Radfahr-Schwadron 235 an der Besetzung Dänemarks.
Die Radfahr-Schwadron 235 nimmt im Rahmen der 198. Infanterie-Division am Westfeldzug teil. Die Division, als Armeereserve
dem
12. Armee-Korps im Verband der 1. Armee unterstellt erzwingt an der Saar den Durchbruch durch die Maginot-Linie.
Nach dem Waffenstillstand wird die Division zur Sicherung der Demarkationslinie in der Gegend von Moulins eingesetzt.
Ende November 1940 in den Norden von Frankreich in den Raum von Troyes verlegt bleibt die Division bis Mitte März 1941
in dieser Gegend um ab Mitte März auf den Balkan verlegt zu werden.
Hier ist sie ab 21. März 1941 der deutschen Heeresgruppe
Rumänien unterstellt.
Der Aufmarsch der 11. Armee hinter dem Pruth (Rumänien) in der Gegend von Jassy, welcher die 198. ID nun unterstellt ist,
ist der Bereitstellungsraum für den am 22. Juni 1941 beginnenden Angriff auf die Sowjetunion.
Genaueres und ausführliches über das Geschehen findet sich in der Divisionsgeschichte, geschrieben von Gerhard Graser:
"Zwischen Kategat und Kaukasus - Weg und Kämpfe der 198. Infanterie-Division (Tübingen 1961 - Herausgeber
Traditionsverband der ehemaligen 198. ID.
Ende August 1941 wird Rittmeister Schrempf beauftragt, die Radfahr-Schwadron 235 zu einer Aufklärungs-Abteilung (A.A.)
zu erweitern.
Aufzustellen sind: eine schwere Schwadron, Reiterzug, Pionierzug, Nachrichtenzug.
Die Aufklärungs-Abteilung 235 bewährt sich schon im November gegen rückwärtige Kavallerie bei Grabowo.
Rittmeister Schrempf verlässt die A.A. 235 und übernimmt Ende des Jahres 1941 die A.A. 5.
Im Frühjahr 1943 besteht nach Auffrischung der Division im Raum Saporoshje nun die Schnelle-Abteilung 235
mit Gliederung: Stab; Radfahr-Schwadron mit 4 s.M.G., 12 l.M.G., 3 Pz.B., 2 m.Gr.W. - schwere Waffen auf Kettenrad;
2 Panzerjäger-Kompanien mit je 9 s.Pak (7,5 cm), und 3 m.Pak (5 cm), Zugmittel schwere Pak Opel Maultier.
Die Angaben über "Aufklärungs-Abteilung 235" (als zusammenfassende Bezeichnung Nov. 1939 bis Ende April 1945) finden sich
sehr spärlich. Von der Aufstellung im November 1939 als Radfahr-Schwadron, danach als Aufklärungs-Abteilung,
1943
als Schnelle-Abteilung und nicht genau nachvollziehbar Anfang 1944 als Füsilier-Bataillon 198.
Erst nach Verlegung der Division von der Ostfront nach Frankreich und anschließender Neuaufstellung
im Sommer 1944 ist das Füsilier-Bataillon 198 (später 235 ?) als Teil des neu zugeführten Grenadier-Regiments Böhmen-Mähren
(Oberst Goebel) wieder aufgestellt worden. Dieses hat nichts mehr mit dem bisherigen Füs.-Btl. 198 zu tun, welches
in Rumänien untergegangen ist.
Trotzdem soll es hier noch weiter Erwähnung finden.
Nach Rückzug über den Bug, Dnjestr und Pruth vom Februar 1944 an bis Mitte Juni des Jahres Verlegung der zu einer
Kampfgruppe (Keiser) zusammen geschmolzenen Reste der Division in den Westen.
Ende Juni 1944 wird die 198. ID nach Südfrankreich an das Mittelmeer verlegt und hier aufgefrischt.
Von hier Abwehrkämpfe durch das Rhone-Tal, Sperriegel an der "Burgundischen Pforde", Rückzug auf die Vogesen,
Herbstschlacht bei Gérardmer, Abwehrkämpfe südlich Straßburg (Dezember 1944) - Unternehmen Sonnenwende bis zu den
Schlußkämpfen im Elsaß-Brückenkopf.
Nach dem Übergang über den Rhein Anfang Februar 1945 wird die Division im Raume Bühl "aufgefrischt". Vom 8. bis 12. April 1945
hält die 198. ID die Linie Lauffen (am Neckar) - Besigheim (Neckar-Enz-Stellung) gegen starke Angriffe der Franzosen und
Amerikaner.
Ironie der Zeit ist, dass zwar die Stellungen vorhanden waren, den deutschen Einheiten aber deren Existenz nicht
bekannt war und die Stellungen daher von Seiten der Deutschen zur Verteidigung kaum genutzt wurden!
Da die Amerikaner am 23. April Dillingen an der Donau erreichten, etwa 40 km südostwärts vom Kampfraum der Division entfernt
erging an diese Befehl, sich über die Schwäbische Alb in Richtung Günzburg zurück zu ziehen.
Das letzte, schwere Gefecht des Füsilier-Bataillons 235 (wird in der Divisionsgeschichte mit dieser Bezeichnung so benannt)
unter Major Laskowski entwickelt sich in der Nacht vom 24. auf den 25. April 1945 im Lontal, 12 km nordwestlich von Günzburg.
Das Füs.Btl. 235 bezieht Stellung am Donauufer bei Günzburg und geht hier nach kurzem Gefecht in amerikanische Gefangenschaft.