Das Kavallerie-Regiment 13 in der Vorläufigen Reichswehr, 19. Juni bis 30. September 1919
Die Deutsche Nationalversammlung beschloss am 6. März 1919 das Gesetz zur Bildung einer vorläufigen Reichswehr
(RGBl. 1919 S.295 und AVBl. 1919 S. 215), wonach das bestehende Heer (Sicherheitstruppen, Volksheer,
Freiwilligenverbände usw.) aufzulösen sei und bis zur Schaffung der neuen, reichsgesetzlich zuordnenden
Wehrmacht diese „Vorläufige Reichswehr“ die Grenzen zu schützen hatte, den Anordnungen der Reichsregierung
Geltung verschaffte und im Innern die Ruhe und Ordnung zu gewährleisten hatte.
So beginnt am 21.07.1919 mit der angehaltenen Umwandlung der Sicherheitstruppen in Württemberg in neue
Formation der Vorläufigen Reichswehr auch die Aufstellung des Württembergischen Kavallerie-Regiments 13
(Württ. KR 13). So erhielt Württemberg ein einziges Kavallerie-Regiment, im Gegensatz zu den vier
bisherigen Kavallerie-Regimentern der „alten Württembergischen Armee“.
Das Bild zeigt einen Soldaten (Reiter) der "Vorläufigen Reichswehr" noch im "Feldrock" der alten Armee, jedoch mit den
neuen Abzeichen* (Schulterschnüre, Kragenpatten mit Doppellitzen und den Armspiegeln mit goldgelber Umrandung und
Zahl 13). Er trägt schon die neue Dienstmütze* mit goldgelben Vorstößen, Eichenlaubkranz mit Reichskokarde auf dem Besatzstreifen,
darüber die schwarz-rote württembergische Landeskokarde.
* mit Verfügung (Vfg.) "Einführung neuer Uniformierung" vom 5. Mai 1919
Noch vor der besonderen Anordnung für die Bildung der Württembergischen Reichswehrbrigade Nr. 13 am 12.07.1919
wurde am 19.06.1919 die Aufstellung der Eskadrons des KR 13 zum 21. des Monats (21. Juni 1919) angeordnet. Das
Regiment meldet daraufhin am 25.07.1919 der Württembergischen Reichswehr-Brigade, dass der Stab sowie die 1.
und die 2. Eskadron des KR 13 aufgestellt worden ist. Zur Aufstellung wurden verschiedene bestehende
Truppenteile wie die Sicherheits-Eskadron 2 in Ludwigsburg (ging in der 1. Eskadron Ludwigsburg auf), der
Sicherheits-Eskadron Cannstatt (ging in der 2. Eskadron Cannstatt auf) und die Sicherheits-Eskadron
Ulanen-Regiment 19 in der Sedan-Kaserne in Ulm wurde zur 3. Eskadron KR 13 (auch im Juli 1919). Die
Kavallerie-Eskadron des 1. Württ. Freiwilligen Regiments der Württ. Freiwilligen-Abteilung Haas in Münsingen
wurde teilweise auf das Regiment aufgeteilt und weiterer Einzelabgaben wie z.B. aus dem Sicherheits-Bataillons
II/2 Esslingen wurden zum Regiment versetzt. So auch Rittmeister Freiherr von Lindenfels, bisher Führer dieser
Bataillons der zum Führer der Ludwigsburg Eskadron ernannt wurde.
Zudem wurde eine Maschinengewehr-Abteilung (M.G.A.) in Ludwigsburg aufgestellt.
Ab dem 26. Juli 1919 bestand das Württembergische Kavallerie-Regiment Nr. 13 unter dem Kommando von Major
Lauffer. Der erste Regiments-Tages-Befehl KR 13 (RTB KR 13) wurde am 11. August 1919 erlassen.
Die Offiziers-Stellenbesetzung des Regiments am 1. September 1919:
Stab in der Dragoner-Kaserne Cannstatt |
Regiments-Kommandeur: | Major Lauffer, Fritz |
Major beim Stabe: | Major Baun, Otto |
Regiments-Adjutant: | Rittmeister von Marval, Kurt |
1. Eskadron in der Königin-Olga-Kaserne in Ludwigsburg |
Eskadrons-Führer: | Rittmeister Freiherr von Lindenfels, Walter |
Eskadrons-Offizier: | Rittmeister Kleemann, Hans |
Regiments-Waffenmeister | Wursterhausen |
2. Eskadron in der Dragoner-Kaserne in Cannstatt |
Eskadrons-Führer: | Rittmeister Berger, Karl |
Eskadrons-Offizier: | Rittmeister von Faber du Faur, Moris |
3. Eskadron in der Sedan-Kaserne in Ulm |
Eskadrons-Führer: | Rittmeister Scholl, Walter |
Eskadrons-Offizier: | Rittmeister Kleemann, Hans |
Eskadrons-Offizier: | Leutnant, Remlinger, Heinrich |
M.G. Abteilung in der Reiter-Kaserne am Arsenalplatz in Ludwigsburg |
Abteilungs-Führer: | Rittmeister Freiherr von Gemmingen |
Abteilungs-Offizier: | Leutnant Doertenbach, Albrecht |
Das Württembergische Kavallerie-Regiment 13 im Übergangsheer (200 000 Mann-Heer) - 1. Oktober 1919 bis zum
30. April 1920
Nach dem Übergang in das 200 000 Mann-Heer blieb das Regiment unter seinem bisherigen Kommandeur Major Lauffer
in seiner bisherigen Struktur unverändert. Die Vorgaben des Versailler-Vertrags über die Verminderung des
Reichsheeres konnten jedoch nicht so schnell erfüllt werden und konnten letztlich in Einvernehmen mit den
Siegermächten zeitlich verschoben werden. So kam dann am 1.04.1920 der Befehl zur endgültigen Verminderung
des Heeres auf 200.000 Mann (Reichswehr-Brigade 13 Abt. Ia 3111/3173 vom 14. März 1920).
Einige Änderungen im Regimentsverband sollen hier weitergegeben werden:
- Neuer Abteilungs-Führer bei der M.G.A. wurde im Oktober 1919 Rittmeister Hans Kleemann
- Die Abteilung war mit acht M.G. 08 ausgerüstet (bespannt)
- Am 27.12.1919 übernahm Rittmeister von Faber du Faur (Moris) die 2. Eskadron in Cannstatt
- Nach dem 1.04.1920 werden Kavallerie-Regimenter allgemein nur noch zwei Standorte haben
(Cannstatt 3. Januar 1920 gez. R.E. 13 IIa/Ia Nr. 7812 vom 2.11.1919)
- Letztlich setzten sich Cannstatt (Dragoner-Kaserne) und Ludwigsburg (Königin-Olga-Kaserne) als moderne
Kasernengebäude gegen die Mitbewerber durch
Stärke KR 13 am 5. Januar 1920
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Offiziere |
Unteroffiziere |
Reiter |
Reitpferde |
Stab |
4 |
7 |
27 |
24 |
1. Esk. |
2 |
44 |
113 |
151 |
2. Esk. |
2 |
48 |
101 |
130 |
3. Esk. |
3 |
54 |
137 |
153 |
M.G.A |
2 |
26 |
98 |
35 |
Auszüge aus den Regiments-Tages-Befehlen (RTB) Kavallerie-Regiments Nr. 13:
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