Die 205. Infanterie-Division "entstand" zum 1. Januar 1940 durch Umgliederung und Umbenennung der bisherigen
14. Landwehr-Division als Division dritter Welle. Verantwortlich war das Wehrkreiskommando V in Stuttgart.
Der Divisionsstab lag zum Zeitpunkt der Umgliederung in Freiburg im Breisgau
Gliederung der Division: Infanterie-Regiment 335* (bisher Landwehr-Inf.-Rgt. 40); Inf.-Rgt. 353* (bisher Landwehr-Inf.
-Rgt. 59); Inf.-Rgt. 358* (bisher Landwehr-Inf.-Rgt. 182; Artillerie-Regiment 205; alle Divisionstruppen mit der
Nummer 205.
* ab 15. Oktober 1942 in "Grenadier-Regiment" umbenannt!
Der Ursprung der 14. Landwehr-Division geht auf die "Rheinlandbesetzung" zurück. Damals wurde die "Landespolizei-
Inspektion-Süd" in die Wehrmacht als "Heeresdienststelle 7" eingeliedert. Dieser unterstanden drei Landwehr-Infanterie-
Regimenter (Offenburg, Freiburg und Müllheim). Im Jahre 1938 anläßlich der Sudetenkrise standen zum ersten Mal sämtliche
Verbände der 14. Landwehr-Division einsatzbereit. Nach Ende der Krise wurde die Division auf Grund des Münchener
Abkommens demobilisiert.
Die RADFAHR-SCHWADRON 205 entstand am 4. April 1940 durch Umbenennung der "2. (Radfahr-) Schwadron der Aufklärungs-
Abteilung 260". Am 1. Mai 1940 Umgliederung in die RADFAHR-AUFKLÄRUNGS-SCHWADRON 205. Am 22. September 1940 wurde
der Schwadron eine Nachrichtenstaffel zugewiesen.
Am 17. Februar 1941 schied die bisherige Schwadron aus der 205. Infanterie-Division aus und wurde in Panzer-Späh-Kompanie
Sonderhausen, später in 2. Kompanie Panzer-Aufklärungs-Abteilung 37 umgebildet.
Laut Verfügung vom 2. Februar 1941 war für die 205. ID eine neue, verstärkte "Radfahr-Aufklärungs-Schwadron 205" aufzustellen.
Diese wurde im Jahre 1943 in DIVISION-FÜSILIER-BATAILLON 205 umbenannt! Ende 1943 "zur Erhaltung der Tradition"
Umbenennung in DIVISION-FÜSILIER-BATAILLON (A.A.) 205.
Über die "Radfahr-Schwadron" bis hin zum "Füsilier-Bataillon" liegen mir so gut wie keine genaueren Hinweise vor. Nur
drei Personen sind mir namentlich bekannt! Oberleutnant Dürr (siehe auch 2./A.A. 101), sowie Major Achim Wunderlich
(DKiG am 10.08.1944; RK am 31.12.1944), Kommandeur des Füsilier-Bataillons 1944 bis April 1945.
Anfang Dezember 1944 übernahm der bisherige Adjutant Stab Grenadier-Regiment 353, Hauptmann Wohlfarth die Führung des
Füsilier-Bataillons 205. Major Wunderlich musste, nachdem der Regimentskommandeur Oberst Reichert gefallen war, als
Regimentsführer das Grenadier-Regiment 353 bis zum Eintreffen des neuen Kommandeurs Oberstleutnant Singrün führen.
Generalleutnant und Divisionskommandeur Horst von Mellenthin,
rechts Major Achim Wunderlich, Kommandeur DivFüsBtl. (AA) 205
bei Onuskis, August 1944
Einsatz der Division: Nach beenderter Umgliederung Verlegung in den Raum südöstlich Trier. Westfeldzug 1940. Am 7. Juli
Rückmarsch in die Heimat Raum Bruchsal, Karlsruhe, Rastatt, Heilbronn. Zwei Drittel der Division werden auf "Wirtschaftsurlaub"
geschickt! Im Januar 1941 wird die Division wieder aufgerufen und verlegt (ohne Radfahr-Schwadron) zum Küstenschutz nach
Frankreich an die Atlantikküste.
Zur Jahreswende 1941/1942 Verlegung der Division nach Russland Raum Witebsk. Entsatz von Welish, Verlegung in den Raum
Welikje Luki.
Beispiel einer Urkunde für einen Angehörigen der "Radfahr-Schwadron 205"
1943 Entsatz von Welikje Luki, Abwehrkämpfe im Raum Nasswa, Fefolowo, Abriegelung des russischen
Durchbruchs bei Newel. 1944 Wiederherstellung der Lage nördlich Newel, Schlacht um Minsk, Rückzugskämpfe über Polotzk, Dünaburg.
Rückzugskämpfe über Litauen nach Lettland. Abwehrkämpfe bei Bauske - 1. Kurlandschlacht bei Autz und südwestlich Frauenburg.
2. und 3. Kurlandschlacht. 1945 - 4. 5. und 6. Kurlandschlacht südwestlich Dorben, südlich Libau und bei Frauenburg.
Letzte Absetzbewegung - am 8. Mai 1945 geht die Division unbesiegt in russische Kriegsgefangenschaft.
Diese Kampfauszeichnung, das Ärmelband "Kurland" bekamen auch die Angehörigen der 205. Infanterie-Division verliehen.
Gestiftet wurde diese Auszeichnung Mitte März 1945, Verleihungen fanden wohl erst ab Ende April 1945 (20. April) statt.
Dieses hier abgebildete Stück wurde in einer Goldinger Weberei hergestellte und ist somit eines der seltenen originalen Bänder.
Literatur-Hinweis: Kameradenhilfswerk der 205. ID - "DIE 205. INFANTERIE-DIVISION 1936 - 1945" - "Eine Dokumentation
in Bildern" - im Podzun-Pallas-Verlag 1982 erschienen (ISBN 3-7909-134-2)
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