Kriegszeit
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  Radfahr-Schwadron  -  Aufklärungs-Schwadron  -  Division-Füsilier-Bataillon   der 282. Infanterie-Division
Die 282. Infanterie-Division wurde am 15. Juli 1942 aus dem Eingreifverband der "Division Nr. 162", kommandierender General Generalleutnant Karl, Franz - Standort Nancy und später unter Zuführung des "Regiments Reithinger" des Eingreifverbandes der 165. Reserve-Division - "Division Schacky" - im Raum Dünkirchen an der Kanalküste auf dem Kommandoweg aufgestellt. Federführend hierbei war dere Wehrkreis XII, Wiesnbaden.

Gliederung der Division bei der Aufstellung:
      Grenadier-Regiment 848,       Grenadier-Regiment 849,       Grenadier-Regiment 850
      Artillerie-Regiment 282,       die Divisionstruppen tragen die Nummer 282 wie:
      Pionier-Bataillon 282 (aus Wehrkreis V), Panzerjäger-Abteilung 282,
Nachrichten-Abteilung 282,       Sanitäts- und Versorgungs-Truppen (Tross) 282

      Kommandeure der Division:
      Generalleutnant Karl, Franz - bis Ende März 1943
      Oberst Kohler, Wilhelm ab 1. April 1943 - später Generalmajor, wurde am 14. August 1943 "beurlaubt"
      Oberst Frenking, Hermann - führte ab 17. August 1943 die Division, ab 23.12.1943 Generalmajor bis zur seiner Gefangennahme am Pruth bei Leova Ende August 1944

Die 282. Infanterie-Division wurde mit Aufstellungsbefehl des OKH, Gen.-St. d.H. - Org Abt. I vom 31. Dezember 1942 (Bezugsverfügung I) aus der 282. Infanterie-Division ("Division Karl") und der 165. Infanterie-Division ("Division Schacky") in Frankreich als Sicherungs-Division aufgestellt. Als Feldverwendungsbereitschaft war der 1. März 1943 angeordnet.
Verantwortlich für die Aufstellung war der Wehrkreis XII - als zuständiger Ersatzwehrkreis der 282. Infanterie-Division (282. ID) wurde der Wehrkreis V bestimmt. Somit gilt die 282. ID als eine württembergstämmige Division!
Ersatzstellender Truppenteil war das Grenadier-Ersatz-Bataillon 111 in Karlsruhe.
Feldpost-Nr. 01 949 ist Kommando 282. ID

Die RADFAHR- spätere AUFKLÄRUNGS-SCHWADRON 282 der 282. Infanterie-Division
Die bisherige "Radfahr-Aufklärungs-Schwadron 178" der 78. Sturm-Division (FP.-Nr. 04 775) wurde am 6. April 1943 personell und voll aufgefüllt der 282. ID zugeführt und als RADFAHR-SCHWADRON 282 der 282. ID unterstellt.
Mit Verlegung an die Ostfront (Heeresgruppe Süd) wurde die "Radfahr-Schwadron" zur AUFKLÄRUNGS-SCHWADRON 282 umgegliedert und somit umbenannt. Die bisherige FP.-Nr. 04 775 wird weiter verwendet.
Ab 1. August 1943 wird das DIVISIONS-FÜSILIER-BATAILLON 282 mit Stab und vier Kompanien gebildet (Gliederung wie ein Grenadier-Bataillon), bei welcher jedoch (nur) die 1. Kompanie ab 30. November 1943 "Kavallerie-Tradition" erhält und somit als 1. Schwadron Divisions-Füsilier-Bataillon 282 geführt wird. Als Bataillons-Führer ist Hauptmann Kalberlah namentlich bekannt.
Die FP.-Nr. 04 775 bleibt in Gebrauch.
Am 1. Juli 1944 wird im Armee-Tagesbefehl u.a. bekannt gegeben, dass der Stabswachtmeister Herbert Borisch , Schwadronsführer des 1./Div.Füs.Btl. 282 am 16.06.1944 mit dem "Deutschen Kreuz in Gold" ausgezeichnet wurde.
Schon am 19. März 1944 wurde im Wehrmachtsbericht neben dem "Grenadier-Regiment 850" auch das
"Divisions-Füsilier-Bataillon 282" genannt, eine Auszeichnung, welche von einer hohen Tapferkeit der ganannten Einheiten zeugt!
Am 17. Juli 1944 wird für das DivFüsBtl. 282 eine Gefechtsstärke von 431 Mann festgestellt.

Während und nach erfolgter Aufstellung als "Sicherungsdivision" Küstenschutz im Raum Cherbourg, Bourbourg, Estaire.
Ab 14. April 1943 Abtransport - Verlegung nach Tschenstochau in Polen.
Im Mai 1943 Marsch über Raum Kowel (südöstlich Brest Litowsk), Kiew, Poltawa, Charkow. Ab Mai 1943 Heeresgruppe Süd - Feldmarschall von Manstein, hier dem XXXXII. A.K. unterstellt.
Wird als "Stellungsdivision" im Frontabschnitt "Werchnij Ssalto bis Archangelskoje am Donez eingesetzt.
In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1943 begann das "Unternehmen Zitadelle". Die 282. ID war nordöstlich Charkow als Flankenschutz eingesetzt. Stellungskämpfe am Donez nordöstlich von Tschugujew (36 km südöstlich von Charkow). Im Juli 1943 weiter nördlich Abwehrkämpfe im Raum Staro Saltow und ab Monatsmitte hier Geländeverluste. Am 9. August setzte der Russe im Abschnitt der Division über den Donez. Harte Kämpfe im Raum westlich von Nepokritaja und am großen Panzergraben dicht südlich von Charkow (Saikin). Geländeverluste bis in den Raum Waiki; dort später erneut Geländeverluste.
Mitte September Rückzug im Rahmen der Heeresgruppe über den Raum südlich von Poltawa zum Dnjepr in den Raum südlich von Jeremejewka (33 km östlich von Tscherkassy). Ab 26.09.1943 Abwehrkämpfe. Jetzt Teile der Division dem XI. A.K. und dem XXXXVII. Pz.-Korps (Kirowograd) unterstellt.
Ab Oktober 1943 Abwehrkämpfe am Dnjepr beiderseits nördlich Medwedowka. Ab Monatsmitte Abwehrkämpfe bei Geländeverlusten südlich von Medwedowka. Im November 1943 wurde die Divsion ganz dem XXXXVII. Panzer-Korps unterstellt. Nun Reserve im Raum etwa Janowka - südöstlich von Alexandrowka. Hier meist harte Kämpfe bei allmählichem Geländeverlust bis in den Raum Kirowograd. Hier im Dezember 1943 zeitweise schwere und wechselvolle Kämpfe bei Wereschtschalki.
Im Januar 1944 mit einer Kampfgruppe schwere Kämpfe im Raum Kapitanowka - Kirowograd bei etwas Geländeverlust. Mit einer zweiten Kampfgruppe schwere Kämpfe, die dem XI. A.K. unterstellt wurden, kritische Kämpfe am Irdyn-Sumpf nördlich von Svenigorodka (80 km südlich von Tscherkassy).
Ab Februar 1944 wieder ganz beim XXXXVII. Panzer-Korps. Allmählicher Geländeverlust bis in den Raum Nowo Ukrainka. Mitte März Rückzug über den Raum Perwomaisk (Bug). Verschiebung der Division in südlicher Richtung. Division wird ab dem 21. März 1944 dem XXXXIV. A.K. unterstellt. Abwehrkämpfe im Bereich der Tiligul-Mündung östlich von Odessa. Anfang April 1944 absetzen hinter den Dnjestr. Dann Abwehrkämpfe im Bereich der Reut-Dnjestr-Mündung nördlich von Kischinew.
Nach kurzen, wechselvollen Kämpfen im Mai 1944 im wesentlichen Stellungskämpfe.
Am 20. August 1944 Abwehrkämpfe und kritische Rückzugskämpfe südwestlich im Raum Gura Galbina. Hier am Pruth bei Skoposeni wird die Division eingeschlossen. Eine Reihe von Soldaten aller Dienstgrade versuchten einen Ausbruch durch überwinden des Flusses. Diejenigen aber, welchen bei der Überwindung über den durch vorhergegangene Regenfälle stark angeschwollenen Pruth nicht ertranken, kamen im dortigen Sumpfgebiet großteils um, nur Restteile der Division gehen in russische Gefangenschaft!
In einem Befehl des OKH vom 9. Oktober 1944 wurde u.a. auch die Auflösung der 282. Infanterie-Division bekannt gemacht!

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Literatur: DIE VERGESSENE DIVISION - Geschichte der ehemaligen 282. Infanterie-Division von Friedrich Kaufmann
Eigenverlag der "Kameradschaft ehemaliger Angehöriger der 282. Infanterie-Division"
1. limitierte Auflage im Juni 1985, überarbeitete Neuauflage im Juni 2002

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